Die zehn häufigsten Irrtümer über Zecken

Über den richtigen Schutz gegen Zecken kursieren viele Gerüchte und Halbwahrheiten. Die zehn häufigsten Irrtümer lösen wir im folgenden Faktencheck auf.

1. „Zecken sind nur im Sommer aktiv.”

Falsch: Zecken können auch in milden Wintern auftreten, da sie schon bei einer Außentemperatur zwischen sieben und neun Grad Celsius aktiv werde.

2. „Zecken fallen von Bäumen.”

Falsch: Zecken lauern auf niedrigen Gräsern und Pflanzen und sind nur selten in einer Höhe von 1 m anzutreffen.

3. „Lange Hosen und Ärmel schützen mich vor Zeckenbefall.”

Teils richtig, teils falsch: Lange Kleidungsstücke senken die Wahrscheinlichkeit, von einer Zecke gestochen zu werden. Einen absoluten Schutz liefern sie allerdings nicht, denn Zecken krabbeln auf jede Art von Kleidung. Selbst die Hosenbeine in lange Socken zu stecken, nützt hierbei wenig. Zecken krabbeln so lange an der Kleidung empor, bis sie eine geeignete Hautstelle zum Blutsaugen finden.

4. „Bei Zecken ist es wie bei Mücken: Sie stechen nur Menschen, die für sie angenehm riechen.”

Falsch: Zecken werden nicht durch Gerüche angelockt. Sie lauern auf Blättern. Kommt es zu einem Luftzug oder einer Erschütterung des Bodens in der Nähe eines Tieres oder Menschen, haken sie sich im Fell oder an der Kleidung fest und suchen eine geeignete Stichstelle.

5. „In der Haut festgesogene Zecken entfernt man doch am besten mit Nagellackentferner, Alkohol oder Klebstoff.”

Falsch: Diese Maßnahme ist nicht nur völlig falsch, sondern auch gefährlich. Trägt die Zecke Krankheitserreger in sich, kann sie diese in die Wunde erbrechen. Sicherer ist es, wenn Sie die Zecke mit einer möglichst spitzen und langen Pinzette am Vorderende greifen und herausziehen.

6. „Um die Zecken fernzuhalten, muss ich nur die nackte Haut mit einem Repellent besprühen.”

Theoretisch richtig: Allerdings kann es Hautstellen geben, die nicht ausreichend mit dem Wirkstoff eingerieben sind. Daher ist es sinnvoll, Kleidungsstücke bis zur Kniehöhe zu besprühen. Denn an den ausgelassenen Stellen steigen Zecken auf. Wichtig ist, Repellentien zu verwenden, die nachweislich keine Schmutzflecken auf der Kleidung hinterlassen, wie beispielsweise Doctan®.

7. „Es gibt doch eine Zeckenimpfung, die mich vor Zeckenbefall schützt.”

Falsch: Es gibt keine Impfung, die vor Zeckenbefall schützt. Allerdings gibt es eine FSME-Impfung, die oft auch als Zeckenimpfung bezeichnet wird.

8. „Einmal gegen FSME geimpft. Für immer geschützt.”

Falsch: Der Impfschutz hält maximal fünf Jahre an. Bei manchen Impfstoffen ist eine Impfung alle drei Jahre nötig, um den vollen Impfschutz zu erreichen.

9. „Bei der Übertragung von Borreliose-Erregern tritt immer ein roter, wandernder Hautfleck auf.”

Falsch: Die sogenannte Wanderröte fehlt in 30 bis 50 Prozent aller Borreliose-Infektionen.

10. „Außer Borreliose und FSME gibt es keine Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können.”

Falsch: Neuesten Untersuchungen zufolge tragen Zecken in Deutschland auch andere Erreger in sich (Bakterien der Gattungen: Ehrlichia, Coxiella, Rickettsia, Babesia). Die Symptome bei einer Infektion sind sehr unspezifisch, so dass eine Erregerübertragung häufig unbemerkt bleibt.